"The Dawning Of Another Year Marks Time For Those Who Understand..." - Unser Depeche Mode Jahr 2025
Geht es euch auch so? Das Jahr 2025 war gefühlt wieder rum wie nix. Kaum hatte ich mühevoll den #derdepechemodeweihnachtskalender des letzten Jahres für die Facebookgruppe zusammengepuzzelt und ein paar versöhnliche Worte zum wirklich fantastischen Depeche Mode Jahr 2024 gefunden, muss ich schon wieder ran, um was Nettes über 2025 zu schreiben.
Nachdem wir in 2024 fulminant die "Memento Mori Tour" zu Ende gebracht, die vielen weiß kartonierten Spezialmaxis durchgehört und uns über die akustische Zugabe zur 12" "Spirit"-Box gefreut haben, und noch viel viel mehr, sollte 2025 eigentlich mal kein besonders wildes Depeche Mode Jahr werden.
Endlich Zeit für Ruhe, Besinnung, Freunde, den "Stammtisch", allerlei Konzerte, mal von ein paar anderen Künstlern außer Depeche Mode, und massig Mäuse übrig für die Vervollständigung der heimischen Tonträgersammlung.
Doch es kam wie immer anders...
Nachdem wir es im November 2024 geschafft hatten, den schon ewig geplanten "Chemnitzer Depeche Mode Stammtisch" bereits zum zweiten Mal durchzuführen, hatten wir uns eigentlich vorgenommen, den monatlichen Rhythmus beizubehalten. Unser Ziel war, daraus eine regelmäßige Sache zu machen und den staunenden "Hardcorefans" vom Chemnitzer Depeche Mode Fanclub einfach noch viel viel mehr als unsere umfangreiche Kollektion an Depeche Mode Pilgerstätten in und um Berlin zu präsentieren.
Schließlich galt es, ihnen beim Zocken unseres beliebten, selbstgebastelten "Memory Mori" ihre sehr ernst zu nehmenden Wissensschwächen beim Thema "Depechistische Modologie" zu offenbaren. Scheiterten sie doch bereits an memorablen Memorypaaren mit Szenenbildern aus den allseits bekannten Videos. Aber mit Stammtisch war Anfang des Jahres erstmal wieder Ebbe.
Dafür gab es im Januar gleich das erste große Event. Unser schönes Chemnitz wurde dieses Jahr "Europäische Kulturhauptstadt". Nach der aufwändigen, für die Livezuschauer aber etwas undurchsichtigen und etwas zu abrupt endenden Eröffnungsfeier, besuchten wir faktisch nahtlos die traditionelle Party des Chemnitzer Depeche-Fanclubs im Fuchsbau. Dieses Mal kam mir der DJ recht bekannt vor, aber fragt mich nicht, woher ich den kenne? Jedenfalls klärte sich danach noch auf, dass ein eigentlich geplantes Drohnenballett zur Eröffnungsfeier aus Sicherheitsgründen gestrichen wurde.
Highlight des Monats und wohl auch gleich des ganzen ersten Halbjahres, war das Solokonzert von Depeche Modes Langzeitdrummer Christian Eigner im "Stromwerk Dresden". Echt beeindruckend, was man mit einer derart aufgemotzten Schießbude alles anstellen kann. Die sich anschließende Depeche Mode Party uferte in gewohnter Dresdner Schicki-Micki-Manier, mit einem extra aus Südamerika eingeflogenen DJ, seinen eher seltsamen Remixen und dem sowieso immer etwas überkandidelten Publikum, zu einem massiv alkoholinduzierten Exzess mit unmittelbarer Fortsetzung in der Hotellobby aus. Ich wollte eigentlich ins Bett!
Die Zugfahrt tags darauf glich so eher einer Schiffsreise. Das vorwiegend gut situierte, "New Life"-typisch eher sekt- und event-, meist aber weniger an Depeche Mode interessierte Publikum, wird kommendes Jahr nochmal Thema eines anderen Beitrags, an dem ich schon eine Weile schreibe. Über die seltsamen Beweggründe derartiger Eventtouristen gibt es sehr viel zu sinnieren.
Im Februar jährte sich dann der Release von dem Jahrhundert-Überhit zum 35. Male. Obwohl "Enjoy The Silence" mittlerweile genauso totgenudelt ist, wie "Just Can't Get Enough", gelang es uns sowohl in der Facebookgruppe, als auch hier auf dem Blog einige interessante neue Ansätze zu finden, sich diesem übergroßen Song neu zu nähern. Wir entdeckten zahlreiche teils lustige, teils skurrile Facetten an diesem Stück und konnten anhand von etlichen Beispielen deutlich machen, welchen Einfluß dieses bescheidene Stückchen Popmusik am Ende doch hatte.
Aus den euphorisierten Gedanken beim Konzert von Christian Eigner, entstand zugleich noch der Wunsch nach einem winterlichen Grillevent, bei dem auch ein paar alte Freunde dazustoßen sollten. Beim ersten "Where's The Beefolution" des Jahres, gab es Burger und leckere Gespräche über Depeche Mode.
Schon wenige Wochen später startete das zweite kulinarische Event des Jahres. Der sonst eher mit Selfmadepizza oder Haasebratwurst garnierte "Winterferien-Videoabend" endete dieses Mal statt vor dem Fernseher als lautstarker, soljankagetränkter Hitster-Spieleabend. Die Kulinarik- und Musikbegeisterung bei den Former Members of "Hopes And Fears" ist also nach wie vor groß, und so ein Spiel belebt einen müden Altmenschenkörper nach einer anstrengenden Arbeitswoche mehr, als das hunderste, ewig gleiche Livevideo mit dem Sofakissen im Arm.
Unmittelbar danach feierte unser netter kleiner Ex-Fanclub "Hopes And Fears" sein beinah unglaubliches 35. Wiegenfeste, was uns dazu veranlasste, euch unsere zwar kurze, aber umso heftigere Fanclub-Geschichte ausfühlich hier auf den Blog zu schreiben. Wir haben damals ganz schön was erlebt, wir waren der Depeche Mode Servicestützpunkt der Region, und die Wende kam für uns glücklicherweise genau zur richtigen Zeit.
Im März wurde es dann wieder etwas ruhiger, dafür arbeiteten wir nahezu rund um die Uhr an unserem Lieblingsprojekt, unsere #diedepechemodepilgerkarte. Hieran wird bei uns seit Jahren pausenlos geforscht, gesucht und gepflegt.
Unter anderem war der #derdepechemodeweihnachtskalender des Jahres 2025 Ergebnis dieser hochwissenschaftlichen Recherche, an dem ihr euch alle entsprechend ergötzt und gelabt haben solltet.
Im April schafften wir es endlich, den Stammtisch wiederzubeleben, wechselten aber die Lokation und verließen zunächst den mit ein paar zwielichtigen Depeche-Devotionalien geschmückten "Black Diamond Pub". Dieser Wechsel war dringend notwendig, da wir uns zwischen kampfsportaffinen Frakturschriftheinis und aperolgespritzten, kettenrauchenden "Ostmullen" nicht wirklich wohl fühlten.
Künftig werden wir uns sukzessive durch die restlichen Getränkekarten dieser Stadt kosten und den unzähligen Chemnitzer Kneipen und Gaststätten auch mal eine Chance geben auf einen netten Abend mit uns. Es lohnt sich!
Natürlich gab es beim "Hopes And Fears"-Team in diesem Jahr auch wieder den beliebten "Walk & Talk". Der erste sprechende Spaziergang des Jahres führte uns dieses Mal unter die Erde. Im Sauberg von Ehrenfriedersdorf ließen wir uns an Ostern die tiefen Geheimnisse und riesigen Umweltsünden des Wismut-Bergbaus im Erzgebirge erläutern. Umrahmt von einer Geräuschkulisse wie auf früheren Depeche Mode Alben.
Unsere diesjährigen Aprilscherze liefen auch wieder erstaunlich gut. Eintrittskartenanfragen für die wirklich traumhafte Elektrosause mit Martin, Gareth, Daniel und Alva Noto im Chemnitzer "Atomino" erreichten uns quasi im Minutentakt. Depeche-Mode-YouTuber Vaughn George hat seinen Terminkalender gleich zweimal gewälzt und sich persönlich bei mir rückversichert, dass sein Konzert auf dem Carillon des Chemnitzer Rathauses dann doch nicht stattfindet, und vor den Kunstsammlungen stand das ganze Jahr über eine üppige Schlange an Fans, die auf die Legacy-Ausstellung von Anton Corbijn wartete. Oder wollten die etwa doch alle zu Edvard Munch?
Etwas weniger Resonanz erhielt unser richtig mühe- und äusserst liebevoll recherchierte Beitrag über die etwas seltsame Depeche Mode Coverband "Milwaukee Mode". Trotz der steten öffentlichen Lächerlichmachung in diversen Fanforen, ist uns eine sehr vielseitige Betrachtung dieser etwas eigenartigen Musikanten gelungen. Die intensive Recherche dazu, hat mich bei meiner positiven Wahrnehmung dieser Jungs sogar sehr bestärkt. Schade, dass sie in dieser Besetzung nicht mehr auftreten können. Ihr Erbe lebt bei YouTube weiter. Seht es euch an, es lohnt sich!
Unser Plan, im Mai erneut in die legendären Hansastudios zu pilgern, scheiterte höchstwahrscheinlich an Mietze Katz, die in der "big hall by the wall" ihr exklusives Release-Konzert für ihre erste Soloplatte neben ihrer Band MIA vorbereitete. Thilo musste uns leider absagen, und wir nutzen die gewonnene Zeit umgehend, uns einige heiße Depeche-Spots entlang des Landwehrkanals zu erpilgern.
Dazu gehörten u.a. die Neue Nationalgalerie, das Hotel Interconti, Gareths alte Berliner Butze und die alten Vorkriegsgebäude um das Studio herum. Alle zusammen legendärste Poster- und Autogrammkartenspots der BRAVO und anderer Teeniemagazine.
Der sich über Pfingsten anschließende, erste größere Urlaub, gipfelte in der Exploration früherer skandinavischer Depeche Mode Stätten und Konzertlokationen. Neben "Drammen", "Falkonersalen", "Rockefeller" und dem legendären "Forum", wilderten wir schon mal nebenan im Revier von Mick Harvey und seinem Video aus dem Osloer Skulpturenpark (Mitte). Sogar der Strand des Oslofjords, an dem uns Alan Wilder letzten Sommer höchstpersönlich seine Plattensammlung offerierte, lag auf unserem Weg. Was man nicht so alles herausfindet?
Einen kleinen Exkurs über Depeche Mode hinaus, wagten wir in Oslo. Wir besuchten die weltberühmte "Pamparius-Pizza" aus dem bekannten Turbunegro-Song. Der Legende nach, hat sich die Band hier immer nach ihren anstrengenden Deathpunk-Konzerten gestärkt und diese Erlebnisse in "The Age Of Pamparius" verewigt. Der steinalte Pizzaiolo freute sich dafür wie ein Schneekönig, dass er sogar bis Deutschland bekannt sei. Ein feiner Kerl!
Anfang Juni hörten und sahen wir dann erstmals ein neues Lebenszeichen unserer Jungs, luden sie doch exklusiv nach New York zum Tribeca Film Festival und der Premiere ihres Memento Mori Konzertfilms "M". Über den Film selbst erfuhr man nicht viel, blitzschnell machte aber ein "new song! new song!" aus den Endcredits die Runde.
Und als wäre das nicht schon genug, jährte sich noch zum 30. Male der Abschied Alans aus der Band. Unsere intensive Beschäftigung mit dem einstigen "Filou in spe" uferte zu einem wahrlichen deep dive aus und endete in einem der umfangreichsten Texte, die wir je verfasst haben. Dabei ist das Thema noch nicht mal gänzlich auserzählt und wir hätten noch ewig weiterschreiben können, auch wenn wir mit unserer Meinung hier und da etwas anzuecken scheinen. Nach meinem persönlichen Empfinden haben wir aber einen sehr versöhnlichen Abschluss mit unserem früheren "Tausendsassa" gefunden. Alles hat nun mal seine Zeit!
Auf dem Rückweg aus dem Urlaub gesellte sich noch die kühne Idee einer Depeche Mode Party im beschaulichen Kühlungsborn zu den uns stets umtreibenden Hirngespinsten. An unserer "Baltic Sea Of Sin" arbeiten wir zwar noch, aber ein kurzes Feedback zu dieser Idee und eurem möglichen Interesse, würde uns sehr helfen und könnte einiges beschleunigen! Bisher ist als Einziges nur die Übernachtungsstätte ziemlich safe, aber es gibt bisher weder ein Datum noch eine Fremden gegenüber freundlich gesinnte Diskothek im Ort.
Etwas weniger um Depeche Mode ging es beim jedes Jahr auf Neue beeindruckenden KOSMOS-Festival. Jugendliche Menschen aller Herren Länder und Gender, ganz ganz viel Liebe und nirgends der uns sonst an allen Ecken begegnende schlumpffarben-sächsische Groll. Ein ungewohntes, aber sehr schönes Gefühl, so in Chemnitz. I like!
Dazu bekam unser frischgebackener "deep|eche talk" gleich noch einen eigenen WhatsApp-Kanal zur besseren Informationsverteilung an alle Interessierten.
Im Beatles-Museum in Halle holten wir uns flugs noch ein paar Anregeungen, wie das kommende "Museo Depeche Mode" hier in Chemnitz einmal aussehen könnte. Danach mussten wir einsehen, der Weg dahin ist noch weit, sehr weit! Wie sowas in Chemnitz grundsätzlich aussehen könnte, zeigte uns jedoch schon mal Tim Hofmann und seine Ausstellung im "Chemnitz Open Space". Er präsentierte uns fast alle Schallplatten, die je in Chemnitz oder unter Mitwirkung von Chemnitzern entstanden sind. Marxtown as the new Motown.
Da die städtischen Events dieses Jahr kaum abrissen, fand der "deep|eche talk" im Juli, formerly knows as Stammtisch, auf dem Chemnitzer Brauereimarkt statt und endete zufälligerweise genau dann bei der Thomson-Band, als diese ihre letzte Zugabe "Enjoy The Silence" zum besten gaben. Ist das Karma?
Im Leipzig konnten wir uns höchst selbst davon überzeugen, dass Töchterchen Stella Rose ihren berühmten Daddy locker an die Wand singt. Im saunaheißen und sauerstoffarmen Naumanns Tanzlokal genossen wird ihre überzeugende Stimme bei einem netten, nur leider recht kurzen Vortrag. Die Diamanda-Galas-artige, leicht garstige Rauheit ihres ersten Longplayers hat sie mittlerweile abgelegt und serviert uns nun fett produzierten, beinahe erwachsenen Songwriterpop. Wie man hört, soll sie sogar ganz bald wieder in unserer Gegend sein. Hingehen lohnt sich!
Ein weiteres Jubiläum feierte 2025 die erste riesige Open-Air Depeche Mode Fete unserer Gegend. Über die nostalgische, nächtliche Sause, die noch in den letzten Minuten der untergehenden DDR im hübschen Augustusburg stieg, gab es unseren ausführlichen Bericht zum 35. Jahrestag.
Da im August wie jedes Jahr wieder Ferien- und Urlaubszeit herrschte, gab es nur wenig Depeche Mode, dafür aber einen "100." Geburtstag im Naturbad Niederwiesa zu feiern. Eigentlich auch mal eine nette Lokation für einen anständigen sommerlichen Frischluft Depeche Mode Abriss analog Augustusburg 1990.
Da die Jubiläen aus unserer Fanclub-Hochphase aber immer noch nicht abreißen wollten, fanden wir im September sogar noch einen weiteren Bericht und auch die Zeit, über unsere einstigen Reisen zu den legendären Parties nach Halle/S. zu schreiben.
Ab September gab es endlich auch wieder genügend Live-Action. Eine ausgesprochen interessante Unterhaltung mit der britischen Punk- und Journalistenlegende John Robb, hatten wir im Aaltra. Zunächst las er uns ein paar Seiten aus seinem umfangreichen Wälzer "Goth - Die dunkle Seite des Punk" vor, schwenkte dann aufgrund der spürbaren Sprachbarriere doch auf einen netten Plauderabend zum Thema "abseitige Rockmusik im UK der 70er und 80er Jahre" ein.
Das war mega interessant, Mr. Robb war mega nett und noch dazu sehr an Informationen aus seiner Partnerstadt Chemnitz interessiert, stammt er doch schließlich aus Manchester. Dadurch hatten wir wiederum die Gelegenheit, fast eine Stunde nach der Veranstaltung noch mit ihm zu sprechen. Ein richtig toller Typ, und falls ihr euch jetzt fragt, was John Robb mit Depeche Mode zu tun hat, lest einfach sein extrem informatives Buch oder schaut auf der Rückseite der ersten Humanist-LP nach, wer da neben Dave alles mitträllert. So nah waren wir Dave quasi noch nie!
Noch näher kamen wir Depeche Mode nur beim nächsten großen Highlight des Jahres, dem Ende September stattfindenden Machineman-Festival im hiesigen Südbahnhof. Bis auf einzelne Ausnahmen empfand ich das Festival eher mangelhaft, aber die großen Momente des Abends, nämlich die beiden wundervollen Sets von Gareth Jones, bleiben uns auf alle Fälle in liebevoller Erinnerung.
Zum Einen bot er uns eine einstündige Darbietung seiner Frickelqualitäten am analogen Stöpselgerät, die man seither auch bei Bandcamp dowloaden kann, und weit nach Mitternacht fand er nach einer ausgiebigen Autogramm- und Plauderrunde durch den ganzen Saal noch die Zeit, die alten Soundbänder der "Construction Time Again" zu einer ungewohnten, aber wohlig heimelig klingenden Soundcollage namens "Reconstruction Time Again" zu verrühren. Sensationell!
Noch sensationeller fanden wir, dass er sich wirklich viel Zeit nahm, um mit uns allen zu sprechen, uns etliche Fragen zu beantworten und geduldig unsere zahlreiche Schallplatten zu signieren, obwohl er eigentlich hundemüde ins Bett wollte. Selten einen so netten, sympathischen und offenherzigen Typen getroffen. We love you, Gareth!
Kaum glauben konnten wir, dass sich im Oktober das Erscheinen vom Singles-Album "The Singles 81-85" schon zum 40. Mal jährte. Ebenso staunten wir beim Blick auf den Kalender nicht schlecht, dass "Playing The Angel" auch schon seinen 20. Geburtstag feierte. Das muss man sich mal überlegen, als "Playing The Angel" rauskam, war "The Singles 81-85" just gerade mal 20 Jahre alt. Zeit ist anscheinend doch relativ.
Nebenbei schafften wir es noch, einen weiteren "Walk & Talk" zu organisieren. Für unsere traditionelle Herbstwanderung ging es ins Zittauer Gebirge. Wir erforschten den Jonsdorfer Steinzoo, den Steinbruch "Schwarzes Loch" sowie die Getränkeausgabe auf dem Nonnenfelsen und sprachen dabei wie immer viel über die Welt in der wir leben und das Leben im Allgemeinen.
Kurz vor Toresschluss gab Dave noch ein neues Lebenszeichen von sich, indem er auf der Coverplatte der Pretenders-Frontfrau Chrissie Hynde mitträllerte. Eine Kooperation, die wohl deswegen zustande kam, weil er letztes Jahr in London zum wirklich fantastischen Mark Lanegan Tribute Konzert mit ihr auf einer Bühne stand. Lange wurde im Vorfeld spekuliert, ob es sich wohl um das Cover des Hits "Dolphins" von Tim Buckley, oder um das "Dolphins" von Chrissies Ex Jim Kerr und seinen Simple Minds handeln sollte. Am Ende siegte der Klassiker.
Am gleichen Tag lieferte uns auch Martin neues "Kino" für die Ohren. Ganz Elektrofrickelgenie, performt er auf einem Sampler zu Ehren des Synthibastlers Alan R. Pearlman und seinen berühmten ARP-Maschinen, die Depeche Mode gut und gerne nutzten.
Nachdem wir dann in den Herbstferien schon in Brüssel einen lang gesuchten Depeche-Spot ausfindig gemacht hatten (siehe l.u.), pilgerten wir gemeinsam mit unserem "Baltic Sea Of Sin"-Freund Jens noch kurz und wirklich zufällig gemeinsam zu einigen Depeche Mode Plätzen in London. Wir ließen uns inspierieren von "Just Can't Get Enough", "Little 15", dem EPK zur "Ultra" und dem Video zu "Strangelove 88". Dazu ließen wir es uns natürlich nicht nehmen, auch Andy an seiner letzten Ruhestätte zu besuchen.
Um den neuen Kinofilm "M" anzuteasern, ließen sich die schreibfaulen Herren von Depeche Mode dazu herab, uns mit kompositorischer Resteverwertung und dem höchst offiziellen Überbbleibsel "In The End" aus den Memento Mori Sessions abzuspeisen. Das war keine faustdicke Überraschung, kursierte es doch schon seit der "M"-Premiere Anfang Juni in New York im weltweiten Web. Für dieses wieder von Richard Butler co-geschriebene Werk, gab es sicher einen guten Grund, warum es nicht auf dem Longplayer landete. Nun wurde es direkt zu einer prestigeträchtigen Vorabsingle.
Wegen des Hives-Konzertes in Leipzig mussten wir die allherbstliche Depeche Mode Fete des Chemnitzer Fanclubs im Fuchsbau leider skippen, dafür trafen wir alle Fans in der darauffolgenden Woche im Kino wieder. "M" wurde nun endlich gezeigt und hat uns alle dann doch wieder erstaunt. Wir riskierten natürlich auch hier einen ausfühlichen Blick auf den Film, und zwar pünktlich zum Release des haptischen Bildträgers für den heimischen Stereo.
Zum länger geplanten "Buß- und Bet-Bowling", wie wir unseren "deep|eche talk" im November nannten, begleiteten uns erneut ganz alte Freunde aus "Pasardshik"-Zeiten. Etwas Abwechslung und außerordentlich nette Gespräche, vorallem, wenn die Tage wieder kürzer, und die Wartezeit auf Livealbum und BluRay immer länger zu werden scheinen.
Mindestens genausoviele alte und neue Freunde trafen wir beim ersten Kraftwerk-Konzert in der Chemnitz Stadthalle wieder. Eine Band, auf die sich viele Depeche Mode Fans nach wie vor einigen können, und die von uns seit Jahren ebenfalls gottgleich verehrt wird. Ein wirklich würdevoller Abschluss des Kulturhaupstadtjahres.
Im Rahmen der endgültigen kommerziellen Auswertung der "Memento Mori"-Tour mittels multipler kunterbunter Tonträger und kompakter Filmdisc für die heimische Kinoanlage, kredenzten uns die Herren dann im Dezember drei weitere neue Songs.
Den Grund, diese nicht auf einen klassischen Longplayer zu hören, liefern diese Liedchen gleich selbst. Als obligatorischer Bonus auf Seite vier der "Memento Mori" hätten sie trotzdem funktioniert. Dazu packte uns erneut die Intensität des Filmes beim vorweihnachtlichen Videoabend der "Hopes And Fears"-Crew, da es leider nicht alle von uns pünktlich ins Kino geschafft hatten. Wirklich ein würdiger Abschluss für unser ganz persönliches Depeche Mode Fanclubjahr 2025.
Und als wäre dies noch nicht genug, gab es ab Ende des Jahres noch das von Mrs. Jennifer Gahan persönlich vorgelesene Audiobook samt Printausgabe ihres Buches "The House In The Middle Of The Street" mitsamt händischer Signatur zu bestellen.
Für die fleißigen Mitleser in unserer netten kleinen Facebookgruppe boten wir dieses Jahr noch ganze zusätzliche 14 neue Buchbesprechungen, 58 Beiträge zum jeweiligen #happyreleaseday und 56 sonstig depechige Ergüsse.
Und genau wie die letzten Jahre, stellen wir uns auch heuer immer noch die Frage, ob wir auf diesem Facebook, wie wir es zur Zeit erleben, wirklich weitermachen wollen. In den acht Jahren, die wir diese Gruppe nun schon mit viel Herzblut betreiben, wurde der Algorithmus immer mehr auf Werbung getrimmt, Beiträge liked man oft nur noch marginal, über das Meiste scrollt man achtlos drüber.
Die verballe Gülle, die einem auf diesem Portal entgegenschlägt, ist mittlerweile ins unermessliche gewachsen. Nicht in unserer Gruppe, aber dem ganzen Drumherum, durch das man sich immer wieder durchkämpfen muss. Stänkerei, Spalterei, KI-Dreck, offensive Menschenverachtung, Schwurbeltum, Häme und Unmengen an rechtlichem Halbwissen gepaart mit schlumpfbraunem AfDerjuckergesülze schwemmen einem in die Timeline, das einem nur noch schlecht wird. Vox populi? Ich glaube nicht!
Leider ist Facebook immer noch erste Wahl, wenn es darum geht, sich rasch verbreitende Infos zum Thema Depeche Mode aufzuschnappen. Und sei es nur ein gefaketes Bild einiger Kinder mit Dave in der Kölner Fußgängerzone. Trotzdem überlegen wir mittlerweile wieder ersthafter, unseren Laden zuzuschließen, mindestens aber etwas kürzer zu treten. Mal sehen, ob wir es dieses Mal schaffen!
Bis es jedoch soweit ist, danken wir euch für eure Beharrlichkeit, Neugier und euer Interesse an unseren prosaischen Ergüssen. Wir wünschen euch einen guten Rutsch und ein friedvolles und optimistisches Jahr 2026 mit der richtigen Portion Depeche Mode. Gern stehen wir euch natürlich auch für persönlichen Austausch zur Verfügung, sei es für ein nettes Gespräch oder einen leckeren Drink. Am besten aber beides!
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